Im Internet werden alle versandten Datenpakete gleich behandelt. Prioritäten für bestimmte Datenpakete gibt es nicht. Die Datenpakete werden also von den Netzbetreibern ohne Kenntnis ihres Inhalts transportiert und nach gleichen Maßstäben behandelt („Best-Effort-Standard“). Das Netz ist also, was den Versand der Daten angeht, neutral. Daher der Begriff „Netzneutralität“.
Ob das aber auch in Zukunft der Fall sein wird, ist fraglich. Denn das Internet wird, vor allem wegen des stetig steigenden Datenvolumens, an seine Grenzen stoßen. Deswegen müsse man die vorhandenen technischen Möglichkeiten nutzen und den Datentransfer „priorisieren“, so die Netzbetreiber. Wenn es nach den Netzbetreibern geht, wird in Zukunft bestimmten Datenpaketen eine höhere Priorität zugewiesen als anderen. Es soll dann verschiedene „Diensteklassen“ geben, gegen höhere Gebühren, versteht sich. Es soll einen „Basisstandard“ geben, der unreguliert bleibt, sowie drei weitere „Exklusivklassen“, die eine höhere Priorität beim Datenverkehr genießen sollen.
Mit der Einführung solcher Dienstklassen wird die bisher auch von der Politik propagierte Netzneutralität aufgegeben. Dagegen wird auch nicht helfen, dass nach dem neuen Telekommunikationsgesetz (TKG) die Netzneutralität als Ziel festgesetzt und zur Sicherung der Netzneutralität gewissen Rahmenregelungen aufgenommen wurden. Denn eins wissen wir alle: Ziele werden immer wieder schnell über Bord geworfen, und ein Rahmen ist eben nur ein Rahmen.
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